Morgenroutine

Routine ist wichtig. Wir haben nur eine begrenzte Menge an Willenskraft. Wenn wir Willenskraft für jede kleine Handlung einsetzten, haben wir unseren Tank bis zum Mittag aufgebraucht und werden Sklaven unserer niederen Gelüste.

Daher Routinen und Gewohnheiten. Etwas, für das man keine oder nur noch geringe Willenskraft benötigt.

Besonders beliebt war die Morgenroutine, popularisiert durch Hal Elrods Buch „Miracle Morning“.

Anstatt morgens sich träge in den Tag zu quälen, hat Elrods eine Alternative gezeigt, um gut in den Tag zu starten.

Das war auch alles schön und gut. Aber irgendwann kam der Punkt, an dem die Morgenroutine von einem hilfreichen Werkzeug, um „gut in den Tag zu starten“, zu einem „90-Minuten-Aberglaube für Berufstätige“ verwandelte.

Ich in meinem Gesundheitswahn und meiner Affinität über das Ziel hinauszuschießen habe natürlich meinen Morgen und meinen Tag mit allerlei Aktivitäten vollgestopft, die als Produktivitäthack gelten.

04:00 Uhr aufstehen, Liegestütze, kaltes Wasser ins Gesicht, Yoga, Tagebuch, Bibel lesen, Sport, gesundes Frühstück.

Um 08:00 Uhr war ich bereits 4 Stunden wach und habe was erreicht? Nichts. Den ganzen Morgen für Instandhaltungstätigkeiten verschwendet.

Ich habe sehr produktiv ausgesehen, doch ich bin nicht einen Meter vorangekommen.

Das ist die Gefahr von Produktivitätshacks. Es gibt keinen Hack, keine Abkürzung oder Trick.

Tun und Machen.

Ich bin sehr viel erfolgreicher, seitdem ich aufgehört habe, der Typ in der Mitte zu sein.